Ausführliche Pflanzanleitung: Margeriten
Strahlend weiße Blütenblätter ummanteln die leuchtend gelbe Blüte, und wer die Margerite in Mitteleuropa in ihrer Pracht erblickt, der weiß, dass der Sommer da ist. Mit etwas Glück blühen Margeriten sogar von Mai bis hinein in den Oktober. An Wegesrändern und in Böschungen, aber auch auf Sommerwiesen und am Waldrand gedeiht diese herrliche Pflanze, die auch als Schnittblume eine gute Figur macht. Und wer sich im heimischen Garten an der wunderbaren Blume erfreuen möchte, hat an der mehrjährigen Pflanze seine helle Freude und nicht viel Arbeit, um sie anzubauen. Aber der Reihe nach.
Die Margerite braucht viel Platz
Prinzipiell könnt ihr Margeriten nicht nur im Beet, sondern auch in Blumenkästen anpflanzen. Da die Blumen sich jedoch gern ausbreiten, und zwar unter und über der Erde, ist das Beet doch der geeignetere Standort. Mindestens 40 Zentimeter Abstand zwischen zwei Pflanzen sollten es schon sein. Als Nachbarn im Beet machen sich der Sonnenhut, die Schafgarbe, der Rittersporn oder die Lupine gut – nicht nur, dass sich die Gewächse gut vertragen, auch optisch passen sie ziemlich gut zusammen.
Es gibt Margeriten, die hoch wachsen, einige Arten erreichen 50 bis 100 Zentimeter. Und dann gibt es welche, die praktisch nur den Boden bedecken. So verschiedenartig die Wuchshöhen, so ähnlich sind sie sich in dem, was sie benötigen: Wie schon beschrieben viel Platz, viel Wasser, normale Böden und einen halbschattigen bis sonnigen, in jedem Fall aber windgeschützten Standort. Ein idealer Zeitpunkt für die Aussaat sind die ersten Tage nach dem letzten Frost.
Etwas Zuwendung ist schon nötig
Obwohl die Margerite ja eigentlich eine Wildpflanze ist, braucht sie dennoch etwas Pflege, damit ihr die Blüte in voller Pracht genießen könnt. Nach der Aussaat der Samen solltet ihr dafür sorgen, dass der Boden nicht komplett trocken wird, Blumenerde ist außerdem ein ideales Substrat. Alle 14 Tage gebt ihr neue Blumenerde hinzu, um das Wachstum der noch jungen Pflänzlein zu fördern. Sobald es dauerhaft warm ist, müsst ihr die Margeriten gießen – am besten zweimal am Tag.
Denn die Blumen haben immer großen Durst. Zweimal täglich ist deswegen notwendig, damit die Wassermenge etwas verteilt wird. Wenn ihr die Margeriten nur einmal täglich mit derselben Wassermenge versorgt, bildet sich leicht Staunässe, und die gilt es zu vermeiden. Wenn ihr die wachsenden Pflanzen ab und zu zurückschneidet, ist das für die Blüte sehr förderlich. Sobald die ersten Blätter verblüht sind, solltet ihr sie entfernen. Das sorgt dafür, dass die Margeriten zukünftig Selbstaussaat betreiben und der Wuchs der Blumen im nächsten Jahr im besten Fall noch dichter wird.
Freude über viele Jahre
Wenn ihr diese Grundregeln beachtet, habt ihr an den Margeriten viele Jahre Freude. Ungefähr jedes dritte Jahr solltet ihr die Blumen jedoch teilen und sie im Beet an einen anderen Ort setzen; dadurch bleiben die Margeriten gesund und wachsen stets zuverlässig. Das gilt jedoch nur für winterharte Sorten. Die nicht frostfesten Arten, die ihr im Topf ziehen solltet, schneidet ihr vor dem Frost um mehr als die Hälfte zurück und lagert sie über den Winter hell, aber kühl. Mehr als zehn Grad dürfen es nicht sein.
Die Margerite, der eine wundheilende und harntreibende Wirkung nachgesagt wird, ist nicht nur als Zierpflanze geeignet. Nein, junge Blätter und die Knospen der Blüten könnt ihr sogar verzehren, entweder als schöne Farbtupfer in Salaten oder als Brotbelage. Den guten Geschmack der Blume schätzen auch Schnecken, weswegen ihr hier ein wenig achtgeben müsst. Stehen die Margeriten über längere Zeit zu trocken, können sie von Spinnmilben befallen werden. Florfliegen und Marienkäfer legen gern ihre Larven ab, und auch Blattläuse machen sich gern an der Margerite zu schaffen. Gegen Läuse und Larven hilft es, die Blume mit eine Lauge aus Schmierseife zu behandeln.